UKW-Vorsatz für alte Radios Viele Sammler möchten ihre alten Radios betreiben. Bei Radios ohne UKW ist dies ein Problem, die Mittelwelle bietet kaum deutschsprachige Sender, dafür viele Störungen und schlechte Tonqualität. Um UKW-Empfang zu ermöglichen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Erstens der UKW-Untersatzsuper oder Einbaugerät, diese wurden zu Beginn des UKW-Rundfunks gerne verwendet. Heute sind diese Geräte gesuchte Sammelobjekte, rar und teuer. Die zweite Möglichkeit ist ein UKW-Mittelwellen-Konverter (UMK), ein kleiner Sender der das gewünschte UKW-Programm auf Mittelwelle ausstrahlt. Die dritte Möglichkeit ist ein kleines Scan-Radio für Kopfhörerempfang um wenige Euro. Hier eröffnen sich weitere Möglichkeiten, wie dieses Radio zum Einsatz kommt:
|
Volksempfänger DKE1938 UKW-tauglich |
Betriebsdaten des
Scan-Radios: Versorgung: 3V, mittels 2 AAA-Zellen Stromverbrauch: mit Kopfhörer ca. 10mA. Als UKW-Vorsatz ohne Kopfhörer ca. 5mA. Da es sehr viele unterschiedliche Ausführungen dieser Geräte gibt, sind dies nur Richtwerte und können stark abweichen. Das NF-Signal kann auch vom mittleren Anschluss des Lautstärkereglers abgenommen werden, damit bleibt der Regler aktiv. |
Im Bild oben wurde ein
"kleiner Volksempfänger" der DKE 1938 UKW-tauglich gemacht. Die
Umbauten am DKE sind geringfügig (mit Sternchen gekennzeichnet)
und können jederzeit rückgängig gemacht werden. Die
Antennenbuchsen A2 und A3 werden freigeschaltet. A2 mit Masse verbunden
und von A3 ein 33nF-Kondesator zum Gitter des Triodenteil der VCL11
geführt. Das Scan-Radio wird direkt mit Stifte oder mit Kabel an
den Buchsen A2, A3 angeschlossen. Die Lautstärke des
batteriebetriebenen Scan-Radios wird mit dem eingebauten Poti geregelt.
Eine Antenne ist erforderlich. Der DKE ist in diesem Zustand kein
Radio, sondern Verstärker. Die Bedienelemente an seiner
Vorderseite sind wirkungslos. Der etwas dumpfe Sound des
DKE-Lautsprechers bleibt erhalten, man darf sich kein HiFi erwarten. Vorteil: Geringe Änderungen am DKE (oder ähnliches Radio) Nachteil: Scan-Radio batteriebetrieben, man darf aufs Ausschalten nicht vergessen. Besondere Beachtung: Der DKE ist ein Allstromgerät, die Buchsen A2 und A3 können daher Netzspannung bis zu 230V~ führen. Alle abgehenden Kabel vom Scan-Radio müssen berührungssicher isoliert sein! Lebensgefahr! |
Bei dieser Version sind schon
erheblich mehr Änderungen am DKE oder ähnlichem Radio
notwendig. Die Betriebsspannung für das Scan-Radio wird aus der
negativen Gittervorspannung für die VCL11 gewonnen. Der sogenannte
"Entbrummer" (600 Ohm) wird mit einem 470µF Elko gebrückt.
Mit dem 1k-Trimmpot wird die Speisespannung bei eingeschaltetem
Scan-Radio auf 3V justiert. Der 10nF Kondensator wird unter der
Abschirmhaube am Sockel der VCL11 untergebracht. Die Zuleitung zur
Buchse A3 sollte geschirmt sein. Alle zusätzlichen Bauteile und
Änderungen sind mit einem Sternchen* versehen. Das Scan-Radio wird
direkt mit Stifte oder mit Kabel an den Buchsen A2, A3, A1
angeschlossen. Die Lautstärke des Scan-Radios wird mit dem
eingebauten Poti geregelt. Eine Antenne ist erforderlich, kann im
Zuleitungskabel integriert sein. Der DKE ist in diesem Zustand kein
Radio, sondern Verstärker. Die Bedienelemente an seiner
Vorderseite sind wirkungslos. Der etwas dumpfe Sound des
DKE-Lautsprechers bleibt erhalten, man darf sich kein HiFi erwarten. Vorteil: Das Scanradio braucht keine Batterien. Nachteil: Einige Umbauarbeiten am DKE erforderlich. Besondere Beachtung: Der DKE ist ein Allstromgerät, die Buchsen A1, A2 und A3 können daher Netzspannung bis zu 230V~ führen. Alle abgehenden Kabel vom Scan-Radio müssen berührungssicher isoliert sein! Lebensgefahr! |
Bei dieser Version wurde ein verbasteltes und unkomplettes Chassis des DKE1938 verwendet. Als Empfänger dient ein UKW-Pocketradio mit manueller Abstimmung, also kein Scanradio! Der Heizwiderstand des DKE wird durch einen Kondensator ersetzt (z.B. 2x 1,5µF in Serie). Die Röhre VY2 entfällt, ihren Platz nimmt nun der Siebelko ein. Rückkopplungsdrehko und alle Spulen entfallen, an deren Stellen werden Potis montiert. Lautstärkepot mit Schalter verwenden, der Schalter an der Rückseite des DKE entfällt. Klangpot nur bei Bedarf in die Schaltung einfügen. Am 560 Ohm Katoden- Widerstand wird die negative Gitterspannung für die VCL11 erzeugt, gleichzeitig die Speisespannung des UKW-Radios, einstellbar am 1k-Trimmpot. Um Brummeinstreuungen zu vermeiden, sollten die Leitungen zum Lautstärkeregler und zum Triodengitter abgeschirmt werden. Als Lager der Abstimmscheibe wird die Achsführung eines defekten Potentiometers verwendet. Die Abstimmung sollte über eine möglichst grosse Untersetzung erfolgen, zur bequemen Sendereinstellung. Im Inneren des DKE-Gehäuses wird ein Antennendraht verlegt, über einen Kondensator 100pF/1000V zusätzlich an eine der Antennenbuchsen geführt. |
|
Immer daran denken, der DKE 1938 ist ein Allstromgerät, alle Metallteile können Netzspannung führen und müssen vor direkter Berührung geschützt werden! Mittelwellenmodulator und Scanradio:
Ohne Eingriff, ohne Umbau alle UKW-Stationen auf Mittelwellenradios |
|
Neu: Phantomspeisung:
Das Scanradio wird mittels 2-poligem Kabel an die Phonobuchsen des zu
adaptierenden Radios angeschlossen. Im Radio werden die Diode, P1, L1
und die beiden Siebelkos nahe der Phonobuchsen eingebaut. Im Scanradio
wird die KH-Buchse entfernt und statt dessen mit dem Widerstand Re
gebrückt. Bei der nun frei werdenden Öffnung im Gehäuse,
kann das Kabel eingeführt werden. Auf eine sichere Zugentlastung
ist zu achten. Kabel nicht zu kurz wählen, weil es auch als
Antenne für das Scanradio wirkt. Die Speisespannung des Scanradios
wird mit P1 auf ca. 3 bis 5V eingestellt. L1 sollte einen Wert von ca.
10mH haben. Funktion: Die im Radio erzeugte Speisespannung für das Scanradio wird über die Drossel L1 dem Scanradio zugeführt. Die Drossel verhindert das Abfliessen der NF über die Siebelkos. Im Scanradio wird die Speisespannung durch den Endtransistor Tr1 moduliert. Da die Spannung durch P1 und L1 nicht starr ist, wird eine Modulation möglich und man spart eine dritte Leitung für die NF. Die eigentliche Speisespannung steht nach dem Widerstand Re zur Verfügung. |
||
Wenn die erzeugte
Speisespannung stabil genug ist, die geringe Schwankung durch die
Modulation spielt keine Rolle, kann auch ein umgebautes Scanradio auf
manuelle Abstimmung betrieben werden. Auf polrichtigen Anschluss des UKW-Adapters an die Phonobuchsen ist unbedingt zu achten, bei Falschpolung ist das Scanradio kaputt! Dagegen kann, muss aber nicht, im Scanradio eine Diode (*) eingebaut werden, die einen Schaden bei Falschpolung verhindert. Bitte beachten Sie die Sicherheitsvorschriften. Nur Radios die durch einen Trafo vom Netz getrennt sind, sind berührungssicher! |
||
UKW-Adapter mit dem BK1068 Wie eingangs beschrieben ist dies auch für diesen Adapter gültig. Der UKW-Adapter ist auf einem Print 22 x 22mm aufgebaut und wurde in 2 Schraubverschlüssen mit 36mm Durchmesser eingebaut. Näheres lesen Sie hier. |
Minerva Minx 571, ein kleiner Transistorempfänger für Mittelwellenempfang, kann relativ leicht für UKW-Empfang adaptiert werden. Ein kleines Trimmpot wird am Drehko "aufgepfropft" und ermöglicht einen Abstimmbereich von 88 bis 108 MHz. Die Umschaltung von MW auf UKW erfolgt mit dem eingebauten Tonblendenschalter. Das Radio wird original mit 2 Stk. 3V-Stabbatterien (6V) betrieben. Da dieser Batterietyp schwer zu beschaffen ist, wurden 2 Stk. Lithium-Ionenakkuzellen mit je 3,7V, gesamt 7,4V verwendet. Der kleine UKW-Print vom Scanradio wurde mit einem SMD-Spannungsregler RH5RL37AA bestückt. Dieser hält die Speisespannung des UKW-Print auf 3,7V konstant. Damit ist auch die Stabilität der Sendereinstellung bei schwankender Batteriespannung, bis auf 4V herab, gegeben. | ||
In die Triebachse des Drehkos wird ein 1mm-Loch gebohrt, darin ein kleiner Nagel mit breit geklopftem Kopf mit Sekundenkleber fixiert. Der flache Kopf im Schlitz des Trimmpot (blau) und dieses mit Heisskleber am Drehko befestigt, fertig ist die UKW-Abstimmeinheit. | Der kleine UKW-Print findet zwischen den Bauteilen der Radioplatine Platz. Günstig ist nahe dem Drehko um die Leitungslängen kurz zu halten. | In oder auf den Rückwanddeckel wird eine passende Teleskopantenne montiert. Seitlich rechts ist der Schiebeschalter, ehemals Tonblende, jetzt Wahlschalter MW - UKW. Der "Minx" ist der Vorgänger der bekannten und beliebten "Mirella", die genau so adaptiert werden kann. |
Der Portable Kapsch Lyra, gebaut Mitte der 60er Jahre, Empfang auf Mittelwelle, wurde mit einem UKW-Adapter ausgerüstet. Äusserlich ist das Radio völlig unverändert. Wenn die Rückwand abgenommen wird, ist auch hier keine Veränderung feststellbar. Alle Ein- und Umbauten wurden auf der Leiterbahnseite der Platine vorgenommen. Das ursprüngliche Klangregelpotentiometer (RZ 21445) wurde ausgebaut und stattdessen ein Pot (250k) mit Schalter eingebaut. Damit wird auf FM umgeschaltet und abgestimmt. Als UKW-Antenne wurde ein Draht im Gehäuseinneren verlegt, eine Teleskopantenne wäre allerdings wirksamer. | Der Detailplan zeigt
die Änderungen durch den Einbau des UKW-Adapters. Die
9V-Betriebsspannung wird durch einen Spannungsregler (RH5RL37AA) auf
3,7V reduziert und stabilisiert. Das ist die Betriebsspannung für
den UKW-Adapter und gleichzeitig die Abstimmspannung. Funktion: Wenn S2 ausgeschaltet ist, gelangt über den UKW-Adapter und den 47k-Widerstand eine positive Spannung an die Basis des BC238 und steuert diesen durch - AM-Empfang ist möglich. Ist S2 geschlossen, sperrt der BC238, die Spannungsversorgung des ZF- und HF-Teiles ist unterbrochen, der UKW-Adapter eingeschaltet - FM-Empfang ist möglich. |
Auch Röhrenportables, wie hier am Beispiel "Siemens Grazietta 541B", können auf UKW-Empfang umgerüstet werden. Die Betriebsspannung des UKW-Adapters wird mittels Einschaltung einer Zenerdiode 4,7V am negativen Pol der Anodenspannung gewonnen. Der UKW-Adapter begnügt sich mit einem Strom von ca. 5mA. Ein Spannungsregler RH5RL37A ist unbedingt zu empfehlen, damit die Senderabstimmung stabil bleibt. Der Drehkondensator wird ausgebaut und statt dessen auf einem Blechbügel der UKW-Adapter montiert. Die Röhre DK92 entfällt und die ZF-Verstärkerröhre DF96 durch geringfügige Schaltungsänderung als NF-Verstärker verwendet. An die vorhandene Antennenbuchse wird eine Lambda-Viertel-Antenne angeschlossen und schon ist Empfang von 88MHz bis 108MHz möglich. Das Radio kann mit Batterien oder mit dem zugehörigen Netzuntersatz betrieben werden |
aktualisiert am 14. 11. 2015