Das Scan-Radio und seine Anwendungen

In den letzten Jahren wurde der Markt förmlich überschwemmt mit diesen billigen und doch leistungsstarken UKW-Radios. Diese Miniradios sind einfach zu bedienen und können auf Grund ihrer Kleinheit überall mitgenommen werden. Die meisten dieser Radios ermöglichen Kopfhörerempfang. Mit nur wenigen Bauteilen ist es möglich, auf Lautsprecherempfang aufzurüsten. Das Scannen der Sender ist nicht jedermanns Sache. Auch hier gibt es zwei Möglichkeiten die Sender manuell einzustellen. In den folgenden Beschreibungen erfahren Sie alle Möglichkeiten die dieses oft zu Unrecht verachtete Radio bietet.

Die nachfolgenden Beschreibungen und Pläne beziehen sich ausschliesslich auf das Scan-Radio TM-005. Am Markt befinden sich unzählige Typen der verschiedensten Hersteller, die durchwegs alle aus China stammen. Ich kann nicht garantieren, ob die folgenden Umbauanleitungen bei anderen Typen und Fabrikaten zum Erfolg führen.

Das am häufigsten anzutreffende Scanradio ist jenes das am Bild unten abgebildet ist. Es ist in verschiedenen Farben, mit und ohne Taschenlampenfunktion erhältlich.

Häufiges Scanradio

Prinzipiell gilt alles was beim Typ TM-005 gesagt wurde auch für diese Type und vermutlich für viele andere, eventuell in der Bauform abweichende, auch.

Am unbekannten Print muss erst die Kapazitätsdiode gesucht werden. Es ist ein schwarzes, quadratisches Bauteil, kleiner als ein Transistor, meist in der Nähe einer Spule. Von dieser Diode führt eine Verbindung über einen Widerstand, meist 5,6k, zum Pin 16 des IC. Zwischen Diode und Widerstand wird der Schleifer des Abstimmpotentiometer ebenfalls über einen Widerstand, angeschlossen. Die beiden Widerstände an den Aussenanschlüsse des Pot dienen zur Bereichseingrenzung. Sie sind abhängig von der Betriebsspannung und vom Wert des Abstimmpot und müssen durch Versuch ermittelt werden.

Bei diesem Scanradio für Ohrhörerempfang in länglicher Bauform konnte ich am Print die Kapazitätsdiode nahe der Spule finden. Diese Diode kann auch durch den Wachsverguss verdeckt sein. Auch dieses Radio kann auf manuelle Abstimmung umgebaut werden.
Der runde schwarze Fleck ist der IC, direkt auf die Platine aufgebracht. Die etwas höhere Stromaufnahme ergibt sich durch die eingebaute rote LED als Betriebskontrolle. Bei dieser Version ist auch ein Lämpchen für die Funktion als Taschenlampe eingebaut.
Die Bezeichnungen NF1, NF2 und NF3 sind die möglichen Ausgänge, siehe Schaltplan.
Ein Teil des Gehäuses kann als Batteriebehälter verwendet werden. Mit oder ohne Deckel.

UKW-Scan-Radio TM-005


Dieses UKW-Radio ist sehr empfangsstark und die Klangqualität ist gut.
Das Gehäuse hat einen Durchmesser von 65mm und ist ca. 30mm dick. Betrieben wird das Radio mit 2 Stück Knopfzellen AG13. Das Kopfhörerkabel wirkt gleichzeitig als Antenne. Der Lautstärkeregler ist mit dem Ausschalter kombiniert. Die Abstimmung (Sendersuche) erfolgt mit der Taste SCAN automatisch. Am Ende des Frequenzbandes muss die RESET-Taste gedrückt werden. Der Empfangsbereich erstreckt sich von 87MHz bis 108MHz UKW.

Dieses Radio eignet sich sehr gut zum adaptieren von fast allen älteren Radios, die noch über kein UKW verfügen. Auf Grund der Kleinheit des Prints und der geringen Stromaufnahme, kann der Einbau auch in kleine Portables erfolgen.

Siehe auch hier und hier

Kurzinformation (pdf)

Den Schaltplan habe ich in mühseliger Arbeit aufgenommen. Eventuelle Fehler sind nicht auszuschliessen!

Die beiden Drosseln 4,7µH haben die Aufgabe, das HF-Signal der Antenne von der übrigen Schaltung abzublocken, wo es verloren gehen würde. Das Antennensignal aus dem Kopfhörerkabel wird über C20 zum Eingang geführt.

Ein höheres Ausgangssignal steht an NF3. Der fehlende Kopfhörer muss durch den Ersatzwiderstand Re ersetzt werden. Der Wert von Re kann von 47 Ohm bis 150 Ohm reichen. Je nach gewünschter Verstärkung. Zu beachten ist dann der höhere Stromverbrauch, siehe Betriebsdaten mit Kopfhörer.

Der CD9088CB dürfte jedoch baugleich mit dem Philips TDA7088T sein. Die Schaltung des TM-005 weicht etwas von der Applikation der Datenblätter ab.

Betriebsdaten des TM-005:

Betriebsspannung 1,9Vmin, 3Vnorm. 5Vmax.

Mit Kopfhörer 33 Ohm:
2V.......9mA
3V......12mA
4V......15mA

Ohne Kopfhörer:
2V.......4,7mA
3V.......5,2mA
4V.......5,6mA

Umgebaut für Lautsprecherbetrieb:
ca. 30 bis 50mA.

Hier ist der Print des TM-005 abgebildet. Links die Bauteilseite mit den beiden Taster S (SET) und R (RESET). In der Mitte der Lautstärkeregler, darunter Platz für die beiden Knopfzellen und unten die Kopfhörerbuchse.

Rechts die Kupferseite mit verschiedenen Bezeichnungen:
A1, A2: mögliche Anschlüsse für Antenne.
NF1: Tonsignal direkt vom IC, Lautstärkeregler unwirksam.
NF2: Tonsignal mit Lautstärkeregler regelbar.
NF3: Tonsignal nach der Transistorendstufe, Abschlusswiderstand Re gegen +3V ist erforderlich.

Printmasse: 54 x 35mm.

Wenn die Transistorendstufe und die Batteriehalter nicht gebraucht werden, kann der Print an der gelben Linie abgeschnitten werden. Printmasse: 35 x 35mm.
Wird auch der Lautstärkeregler nicht benötigt (auslöten), wird der Print wie am oberen Bild ersichtlich, gekürzt. Printmasse: 35 x 25mm. In beiden Fällen müssen Drahtbrücken die fehlenden Printbahnen ersetzen (Verbindungspunkte Tc). Auch die Taster R und S können ausgelötet und an beliebiger Stelle im adaptierten Radio montiert werden. Die Drahtbrücken zwischen den Punkten Tc dürfen nicht vergessen werden.
Die 3V Versorgungsspannung kann immer aus dem adaptierten Radio gewonnen werden. Bei Transistorgeräten mittels einstellbaren Vorwiderstand (Trimmpot). Bei Röhrengeräten entweder aus der Heizspannung, dann ist noch eine Gleichrichterdiode notwendig, oder aus der Katodenspannung der Endröhre. Wichtig ist: Ein Pol der Versorgungsspannung muss die Masse (Chassis) des adaptierten Radios sein. Dabei ist es egal ob die Masse Minus- oder Pluspotential hat. Günstig ist ein zusätzlicher Siebelko nach dem Einstellregler zur Brummunterdrückung.

Das NF-Signal wird beim adaptierten Radio dem Lautstärkeregler zugeführt. Wenn ein Phonoeingang besteht, wird dieser verwendet. Dann muss bei UKW-Empfang das Radio auf Phono geschaltet werden. Bei längeren NF-Leitungen ist es günstig, diese geschirmt zu verlegen, um Brummeinstreuungen zu verhindern. Es wird auch notwendig sein, das NF-Signal über einen Koppelkondensator (ca.47nF bis 0,1µF) einzuspeisen. Schaltungsbeispiele siehe hier.

<Diese kleinen Taster haben 4 Anschlusspins. Davon sind jeweils die gegenüberliegenden Kontakte intern verbunden (rote Linien). Im eingebautem Zustand am TM-005 Print werden diese Verbindungen als Brücken genutzt. Wichtig: Werden die Taster ausgebaut, oder der Print gekürzt, müssen diese Verbindungen (Tc) durch Drahtbrücken ersetzt werden, ansonsten funktioniert das Radio nicht!
<Kleinstmögliches Printmass: 35 x 20mm. Potentiometer und Taster sind ausgebaut, fehlende Verbindungen (Tc) müssen durch Drahtbrücken ersetzt werden. Als Ausgangssignal ist nur NF1 möglich. Die Antenne wird an A2 angeschlossen, bei Netzradios über einen Trennkondensator min. 22pF. Änderungen auf manuelle Abstimmung sind möglich, siehe unten.
Minerva Taschensuper 610 auf UKW aufgerüstet. Der gesamte HF- und ZF-Teil wurde ausgebaut um Platz für den Print und die Antenne zu schaffen. Die Bilder zeigen einen "Donauland" Portable (HEA) mit eingebautem Scan-Radio. Die winzigen Tasten SET und RESET sind über der Skalenscheibe eingebaut, der Print links unter dem Lautstärkeregler, die Teleskopantenne im rückwärtigen Deckel. Mittelwellenempfang ist weiterhin möglich.

Umbau auf manuelle Abstimmung

Auf Grund der im Internet gefundenen Datenblätter und Schaltungen habe ich versucht eine manuelle Abstimmung zu verwirklichen. Zu erst eine Abstimmung mittels Drehkondensator. Später Versuche mit Potentiometer und Kapazitätsdioden. Nach einer Reihe von Versuchsaufbauten, die anfangs komplizierter als notwendig ausgefallen sind, waren die Endergebnisse überraschend einfach und mit wenigen Bauteilen zu realisieren. Nach Umbau auf manuelle Abstimmung (Potentiometer), konnte ich 18 Sendestationen in guter Qualität empfangen. Bei Scan-Betrieb waren es wesentlich weniger, weil schwächere Stationen übersprungen werden. Allerdings muss ich sagen, dass die Empfangsverhältnisse hier am freien Land sehr gut sind.
Wie an den folgenden Schaltbeispielen zu sehen ist, bieten sich sehr viele Möglichkeiten, die bei anderen Radios nur mit hohem Schaltungsaufwand oder auch gar nicht zu realisieren sind. Wenn dieser UKW-Adapter in Netzradios eingebaut wird, einige Schaltbeispiele wie die Spannungsversorgung auf einfache Weise gelöst werden könnte.

Für den Umbau sind nur 2 Bauteile notwendig. Der 5pF Kondensator legt den Anfangs- Bereich fest. Wenn als Drehkondensator (oder Trimmer) nur grössere Werte verfügbar sind, muss in Serie dazu ein geeigneter Kondensator geschaltet werden. Die heisse Leitung muss möglichst kurz gehalten werden, um Brumm- und Kapazitätseinstreuungen zu vermeiden.  Wenn die Achse des Drehkos aus Metall und mit dem Rotor verbunden ist, muss der Rotoranschluss unbedingt auf die kalte Leitung gelegt werden. Die zusätzlichen Bauteile sind am Plan rot markiert.

Vorteil: Die Drehkoabstimmung ist gegen Spannungsschwankungen unempfindlich.

Nachteil: Wegen Brummeinstreuungen und eventuellen Handkapazitäten dürfen die Leitungen nicht zu lang sein. Nachträglich hat sich herausgestellt, dass diese Schaltung ein unangenehmes Eigenleben entwickelt, sie funktioniert nicht bei jedem Print, daher muss die Leiterbahn zur Kapazitätsdiode unterbrochen werden.
Die kapazitive Abstimmung ist auf Grund ihrer Instabilität durch Handkapazitäten, nicht zu empfehlen.

Für den Umbau sind nur 4 Bauteile notwendig. Die Widerstände 10K und 47k ermöglichen die Nutzung der gesamten Widerstandsbahn des Pots. Die angegebenen Werte gelten jedoch nur für das 100k-Pot und bei Betriebsspannung 3V. Als Abstimmpot sind nur lineare Ausführungen geeignet. Der 100k-Widerstand ist zuständig für den Fangbereich der AFC. Höhere Werte erweitern den Fangbereich, bei kleineren Werten vermindert sich die Wirkung der AFC.  Bei längeren Zuleitungen müssen diese beiden Widerstände unbedingt unmittelbar am Pot angebracht werden. Der 100k-Widerstand hingegen muss unmittelbar am Print angebracht werden. Nur so werden Brummeinstreuungen vermieden. Wenn eine feinfühlige Abstimmung gewünscht wird, sind Mehrgangpotis sehr geeignet. Die Abstimmung hat aber einen gewissen Fangeffekt (AFC), so dass auch ohne Untersetzung exakte Sendereinstellung möglich ist. Die zusätzlichen Bauteile sind am Plan rot markiert.

Vorteil: Längere Leitungen zum Pot möglich. Sehr einfacher Umbau. Bei stabilisierter Speisespannung kein Problem mit der Frequenzstabilität.

Nachteil: Die Potabstimmung ist gegen Spannungsschwankungen sehr empfindlich und auch etwas temperaturabhängig. 

Stabilisierung: Bei Verwendung einer stabilisierten Speisespannung, müssen keine weiteren Vorkehrungen getroffen werden.

 Stabilisierung der Abstimmspannung: 

< Bezugspunkt sind die +3V Betriebsspannung. Die negative Abstimmspannung liegt am 100k Widerstand. Dieser Widerstand bestimmt auch die Wirkung der AFC (Fangbereich).

Die stabilisierte Abstimmspannung Va muss mindestens 2V betragen. Bei kleineren Spannungen wird der Frequenzbereich nicht mehr voll genützt. Bei höherer Spannung müssen geeignete Vorwiderstände eingefügt werden.>

<Eine Fix-Abstimmung mit Tasten oder Stufenschalter ist problemlos möglich. Es können beliebig viele Trimmpots verwendet werden. Der Summenwiderstand aller Trimmpots sollte ca. 100kOhm ergeben damit das ganze Frequenzband genützt werden kann.
^Die Bilder zeigen ein komplettes UKW-Radio mit manueller Abstimmung mittels 100k-Pot. Am NF-Ausgang sind mit einem hochohmigen Kopfhörer alle Sendestationen 
gut zu hören. Für Lautsprecherbetrieb muss ein NF-Verstärker nachgeschaltet werden. Die rot markierten Bauteile müssen eingebaut werden.
Der winzige SMD-Spannungsregler RH5RL37AA findet am Print leicht Platz. Pin-Belegung des RH5RL37AA:
1.....Masse, Minus.
2.....Eingang +, 4 bis 12Vdc.
3.....Ausgang+, 3,7V stabil.
Am NF-Ausgang ist mit einem hochohmigen Kopfhörer (ca. 2kOhm) lautstarker Empfang gegeben. Das NF-Signal kann mit einem nachfolgenden Verstärker beliebig verstärkt werden.

Grössenvergleich eines alten UKW-Untersatzsupers mit dem modernen UKW-Adapter. Zusätzlich bietet der Adapter noch AFC, was die Sendereinstellung wesentlich erleichtert. Die Wirkung der AFC (Fangbereich) kann durch Änderung des 100k-Widerstandes beliebig vergrössert oder verkleinert werden.

Leistungsbedarf des Untersatzsupers: ca. 25 Watt
Gewicht 2kg

Leistungsbedarf des Adapters: max. 0,03 Watt (30mW).
Gewicht 20g
Der Adapter ist daher bestens für batteriegespeiste Geräte geeignet.

Ein Beispiel einer guten Stabilisierung mit dem 7805. Eingangspannung mindestens 7Vacdc. Ausgangsspannung 5Vdc stabil. Bei manueller Abstimmung müssen die Vorwiderstände des Abstimmpots an die höhere Betriebsspannung angepasst werden. Das Abstimmpot muss eine lineare Ausführung sein, der Wert kann zwischen 5k und 100k liegen, die beiden Vorwiderstände müssen im Verhältnis dazu angepasst werden.

Bei Einbau in Röhrengeräte kann es passieren, dass bei Temperaturanstieg der eingestellte Sender verschwindet und nachjustiert werden muss. Vermutlich ist die Kapazitätsdiode BB910 temperaturempfindlich.

Dieser Effekt lässt sich verhindern wenn der 47k Widerstand (AFC) am Schleifer des Abstimmpotis auf 470k erhöht wird und mit einem Kondensator 0,1µF gebrückt wird. Diese RC.Kombination muss möglichst nahe der Kapazitätsdiode BB910 angebracht werden weil dieser Eingang sehr brummempfindlich ist.

 Aus Neugier habe ich die Empfangseigenschaften des TM-005, aufgebaut nach der Schaltung am Bild links, mit einem wirklich guten Empfänger dem Grundig Satellit 1400 professional verglichen. Mit dem Satellit konnte ich 24 Stationen empfangen, mit dem TM-005 waren es 29 Stationen. Damit ist bewiesen, dass der TM-005 in punkto Empfindlichkeit mit den besten Empfängern mithalten kann.

Noch besser geeignet ist der SMD-Low-Power Stabilisator RH5RL37AA im SOT89-Gehäuse. Ausgangsspannung 3,7V maximal mit 150mA belastbar. Bei geringer Belastung, hier bei ca. 15mA, wirkt die Stabilisierung schon ab 4V Eingangsspannung. Die Eingangsspannung darf 12V nicht überschreiten.
Der Portable R12 von Radione (Baujahr 1952) ist für eine UKW-Aufrüstung besonders geeignet. Eine Teleskopantenne ist schon eingebaut und reichlich Platz im inneren vorhanden.
Der R12 besitzt eine induktive Abstimmung, daher wurde ein Schiebepot (1) für den UKW-Adapter verwendet. Da der Abstimmbereich der induktiven Abstimmung mit dem Weg des Schiebepots nicht übereinstimmt, wird der Empfangsbereich mit den beiden Vorwiderstände festgelegt. Der TM-005-Print, der Konstantspannungsregler 5V (2) und das Schiebepot wurden mit Heisskleber am Schutzrohr der Teleskopantenne (3) befestigt. Die Speisespannung wird von der Skalenlampe abgezweigt. UKW-Empfang funktioniert daher nur bei Netzbetrieb. Das NF-Signal über einen 0,1µF Kondensator ins Lautstärkepot eingekoppelt. 
Diese Umbauarbeiten können jederzeit ohne Schwierigkeit wieder rückgängig gemacht werden.

Scanradio TM-005 und andere für Lautsprecherbetrieb

Durch Einbau eines pnp-Transistors, Trimmpot 4,7k und Elko 4,7µ, kann der Print auf Lautsprecherempfang aufgerüstet werden. Lautsprecher ab 4 Ohm aufwärts sind geeignet. Der Platz für den Transistor Q2 ist am Print vorbereitet.

Die erzielbare Lautstärke erreicht kaum Zimmerlautstärke und der Stromverbrauch kann bis 100mA steigen.

 

Um eine etwas grössere Leistung bei Lautsprecherbetrieb zu bekommen, muss noch eine Verstärkerstufe eingefügt werden. Im Bild ersichtlich, ist dazu nur ein Transistor, ein Elko und ein Trimmpot erforderlich. Als Transistor ist jeder Si-pnp-Kleinsignaltransistor geeignet.  Der Platz für den Transistor ist am Print vorhanden (Q2).

Zwei Änderungen am Print selbst müssen noch vorgenommen werden. Die kleine Drahtbrücke zum Q2 entfernen und die schmale Bahn zum mittleren Anschluss des Q2 auftrennen. Die Lage und Anschlusspunkte der Bauteile sind an den Bildern zu erkennen.

Verwendungsmöglichkeiten

  Mittelwellenmodulator und Scanradio: Ohne Eingriff, ohne Umbau alle UKW-Stationen auf Mittelwellenradios

Gegentaktverstärker GTV211
Eine neuartige Gegentaktendstufe die sich durch geringsten Ruhestrom und einen weiten Betriebsspannungsbereich auszeichnet. Betriebsspannungen Ub im Bereich von 3V bis 20V sind ohne Bauteiländerung möglich. Die Verstärkung kann mit P1 (Gegenkopplung) eingestellt werden. R1 bestimmt den Ruhestrom. Bei einer Betriebsspannung Ub= 9V kann R1  auf 10k erhöht werden, das ergibt einen Ruhestrom von ca. 2mA, abhängig von Einstellung P1. Wenn T2 und T3 durch Germaniumtransistoren ersetzt werden und R1 auf ca.330 Ohm reduziert wird, kann der Verstärker mit einer Betriebsspannung ab 1V bis 3V betrieben werden. Der Ruhestrom ist allerdings höher.
Funktion: Ohne Eingangssignal sind T1 leitend und T2 gesperrt, der Ruhestrom fliesst durch R1 und T1. Bei einem Eingangssignal werden T2 und T3 im Rhythmus der Frequenz abwechselnd angesteuert.

Achtung: Diese Schaltung kann nur Ausgangsleistungen im mW-Bereich produzieren, ein so genannter Kleinleistungsverstärker. Auch bei höheren Betriebsspannung ändert sich die Leistung kaum. Auf Grund des einfachen Aufbau, des problemlosen und sparsamen Betriebes ist dieser Verstärker bestens für batteriebetriebene Geräte geeignet.

Beschreibung und einen Layoutvorschlag gibt es hier.
Kommt der Verstärker bei Scanradios zum Einsatz, muss als Eingang NF3 (Hörerausgang) verwendet werden. Als Ersatzwiderstand Re statt des Kopfhörers wird ein Widerstand 100 Ohm bis 1kOhm  (Versuch) eingefügt.

Unkonventionelle Endstufe mit dem Spannungsregler LM317. Der Spannungsregler liefert die Betriebsspannung für das Scanradio und dient als Endverstärker für den Lautsprecher. Die Ausgangsleistung ist bescheiden, gerade Zimmerlautstärke ist erreichbar, ebenso bescheiden ist die Stromaufnahme - sie bewegt sich unter 20mA.
 Lautsprecher von 4 bis 8 Ohm können verwendet werden. Die Stromaufnahme als auch die Lautstärke bleiben im Bereich der Betriebsspannung von 6 bis mindestens 15V konstant.
Das Ausgangssignal des Scanradios (NF2) wird direkt vom Schleifer des Lautstärkereglers abgenommen.
Ein sehr einfacher Gegentaktverstärker speziell für Scanradios, Eingangssignal aus der Kopfhörerbuchse (NF3).
R1 ist eigentlich der Ersatzwiderstand statt des Kopfhörers und muss je nach Scanradiotype ermittelt werden (100 bis 220 Ohm). Bei falscher Anpassung entstehen Verzerrungen.
R2 bestimmt die maximale Lautstärke und den Stromverbrauch.
Die Stromaufnahme ist auch abhängig von der Höhe der Betriebsspannung Ub. Normal sind 3V, erlaubt ist der Bereich zwischen 2V und 5V.
Die Stromaufnahme der gesamten Schaltung (Ub = 3V und R2 = 10k) liegt bei ca. 20mA und ist nur gering lautstärkeabhängig.
Etwas mehr als Zimmerlautstärke ist zu erreichen.
Noch ein Gegentaktverstärker für Scanradios. Diese Schaltung ist für Batteriebetrieb nicht geeignet. Bei sinkender oder auch erhöhter Batteriespannung treten sofort Verzerrungen auf, auch die Stromaufnahme ist mit ca. 30mA relativ hoch. Wird jedoch ein 3Volt- Netzgerät verwendet, lässt sich eine hohe Lautstärke erzielen, die weit über Zimmerlautstärke hinausgeht.
Die Schaltung muss abgeglichen werden: An MP und GND wird ein Voltmeter angeschlossen. Mit P1 wird die Anzeige auf 1,5V gestellt, fertig.
Als Transistoren muss kein abgestimmtes Paar verwendet werden.
Ausgang des Scanradios (NF3) ist die Kopfhörerbuchse, der 220 Ohm-Widerstand ist der Ersatz des Kopfhörers.
Der 6,8k Widerstand kann bis 4,7k verringert werden, dadurch steigt die erzielbare Lautstärke und der Stromverbrauch.
aktualisiert am 17. 12. 2016
UKW-Senderabstimmung mittels AM-Drehkondensator

Die Idee stammt nicht von mir. Die Originalschaltung  hier habe ich zum Anlass genommen die Schaltung an meine Möglichkeiten und Bedürfnisse anzupassen. Der Oszillator erzeugt eine Frequenz von 450kHz - 800kHz je nach verwendeten Resonator. C1 und der Drehko bilden für die HF einen Spannungsteiler. Die daraus resultierende HF-Spannung wird mittels Germanium- oder Schottkydioden gleichgerichtet. Der Print mit den Massen 35 x 28mm sollte nahe am Drehko positioniert werden.
Frequenzen zwischen 100kHz und 1MHz können verwendet werden. Genauso Drehkondensatoren von 150pF bis 500pF. Wichtig ist die Anpassung von C1, C2 und die Einstellung von P1 damit über den gesamten Skalenbereich der UKW-Bereich verteilt ist.
Die Versorgungsspannung kann aus der Heizspannung gewonnen werden. Die stabile 5V-Spannung versorgt auch das UKW-Radio. Scanradios (3V) vertragen auch die 5V. Scanradios benötigen meist eine Abstimmspannung zwischen 0 Volt und -2V. Kontrollieren ob der verwendete Oszillator diese Spannung liefern kann.