Elektrolytkondensatoren

Wer rastet, der rostet. Das trifft besonders auf Elkos zu. Wenn Radios über längere Zeit nicht in Betrieb waren, besteht die Gefahr, dass der Innenwiderstand der Elkos auf einen unzulässigen Wert absinkt. Das gefährdet den Elko selbst, er kann heiß werden, zu kochen beginnen. Auch die Gleichrichterröhre oder der Gleichrichter können dadurch überlastet werden. Der Grund dafür ist der Abbau der isolierenden Oxydschicht nach längerer "Arbeitslosigkeit" des Elkos. Dadurch entsteht ein unzulässig hoher Leckstrom. Wenn nun ein Radio nach jahre- oder jahrzehntelangem Dornröschenschlaf wieder ans Netz geht, kann der oben genannte Effekt auftreten. Dies gilt auch für die "neuen" Elkos die lange in der Bastelkiste auf ihren Einsatz warten.

Am einfachsten ist, das Radio über eine Vorschaltlampe in Betrieb zu nehmen, um größere Schäden zu vermeiden. Am sichersten jedoch ist, den Elko zu formieren. Dazu benötigt man Gleichspannung, am besten von einem regelbaren Netzgerät. Günstig sind 0 bis 350V, oder 500Vdc, 10mA Strombelastbarkeit genügen. Ein mA-Meter 10 (20) mA, geeignetes Potentiometer (Draht), eventuell Voltmeter und viel Geduld! Die Isolierschicht baut sich nur langsam bei kleinem Stromfluss auf. Polarität und Betriebsspannung des Elkos beachten! Das beste Ergebnis wäre natürlich Leckstrom 0 mA, wird aber bei älteren Elkos nicht zu erreichen sein.

Methode 1: Spannung langsam steigern, maximaler Leckstrom darf nicht überschritten werden.

 G.Heigl, 2003

Methode 2: Volle Spannung anlegen, Regelwiderstand langsam verringern, maximaler Leckstrom darf nicht überschritten werden.

aktualisiert November 2006

Einfache Schaltung an der Netzspannung 230V. Regeneriert dürfen nur Elkos mit einer Betriebsspannung von mindestens 350V werden. Das Messinstrument kann auch entfallen. Wenn die Glühlampe nach 12 bis 24 Stunden nicht mehr leuchtet, ist der Elko erfolgreich regeneriert.

Formel zur Berechnung des zulässigen Leckstromes: ILmax (µA) = 0,5 x C (µF) x U (Volt Betriebsspannung) Beispiel für einen Elko 16µF/350V: 0,5 x 16 x 350 = 2800µA = 2,8mA. Der maximal zulässige Reststrom (Leckstrom) gilt bei Betriebsspannung (350V)