Ob in das Geographicmodell mit den Massen B H T: 115x80x70mm auch ein Röhrenradio hinein passt? Erschwerend kommt dazu, es soll nur Material aus der Bastelkiste verwendet werden. Einige Subminiaturröhren (6397spezial) sind vorhanden. Meine Vorstellung ist ein Röhrenverstärker der die NF des Scanradios zu brauchbaren Lautsprecherbetrieb verstärkt. Wie viele Röhren sind notwendig? Wie hoch muss die Anodenspannung sein? Wie kann ich das Problem der Spannungsversorgung lösen? All diese Fragen wurden durch einen Versuchsaufbau am Steckbrett gelöst. Leider war kein passender Ausgangsübertrager verfügbar, alle viel zu gross. Ich versuchte es mit verschiedenen kleinen Printtrafos, ein Trafo 220/2x6 war geeignet. Der Verstärker wurde mit 2 Röhren aufgebaut, ein Versuch mit 3 Röhren wurde verworfen, ausser Verzerrungen und erhöhten Stromverbrauch bringen 3 Röhren nichts. Netzversorgung kam aus Platzmangel nicht in Frage. Also Batteriespeisung. Vorhanden ist ein Lithium-Ionen-Akku 3,7V aus einem Laptop. Die Anodenspannung von 70V (weniger ist nicht ratsam, weil dann die Lautstärke zu gering ist), erzeugt ein kleiner DC-Wandler. Die Heizungen der Röhren sind in Serie geschaltet. Notwendig wären ca. 5V, aber auch die 3,7V bringen keine erkennbare Verschlechterung. Die Gesamtstromaufnahme des Radios beträgt ca. 0,25A und lässt nicht viele Betriebsstunden zu, aber der Akku kann ja wieder geladen werden.
^Nun wurde ein kleines Chassis (1) entworfen und gebaut. Neben den beiden Röhrenfassungen wurde auch ein Abschirmblech (2) für den DC-Wandler (sicher ist sicher. Der Wandler produziert Störstrahlungen in vielen Frequenzbereichen), eine Wanne (3) für den Akku und der Ausgangstrafo (4) montiert.

^Auf der Unterseite eine "riesige" Lötleiste, eine kleinere war nicht lagernd. Das Chassis hat die Abmessungen 40x95mm und ist 10mm hoch. Die Röhrenfassungen sind aus teilbaren Buchsenleisten im Rastermass 2,54mm gebastelt.

^Der DC-Wandlerprint hat die Abmessungen BHT 25x40x18mm. Am Einstellregler kann die Höhe der Ausgangsspannung eingestellt werden. Ein interessanter Effekt tritt auf: Der DC-Wandler startet verzögert und simuliert damit die Aufheizzeit der Röhren. Direkt geheizte Batterieröhren haben ja praktisch keine Aufheizzeit.
^Ansicht des eingebauten Chassis. Am Scanprint wurde die Kopfhörerbuchse ausgebaut und statt dessen ein 100 Ohmwiderstand (Re) eingebaut. Die beiden Tasterknöpfe wurden mit Aderendhülsen verlängert, damit sie durch die Rückwand reichen. ^Auf der Chassisunterseite erfordert die Verdrahtung auf Grund der beengten Platzverhältnisse einige Geduld. Die grosse Lötleiste hat sich letztendlich als Nachteil erwiesen, reine Platzvergeudung. Der braune Draht ist die Antenne, er sollte schon ca. 50cm lang sein, damit ordentlicher Empfang garantiert wird.
^Die Bedienung des Radios an der Rückseite ist keinesfalls optimal. Aber das vorhandene Geographicmodell hat nur zwei Drehknöpfe an der Vorderseite und das ist eben einer zuwenig. Um den Schein zu wahren, ist der Antennendraht als Netzkabel mit Stecker getarnt. ^Leider standen mir keine Schaltungsunterlagen zu diesen Röhren zur Verfügung. Am Steckbrett wurden die optimalen Bauteilwerte ermittelt. Die maximal erzielbare Lautstärke liegt etwas über Zimmerlautstärke, diese schon etwas verzerrt und übersteuert, wegen des kleinen Lautsprechers (50mm)
Nach längerer Suche im Internet, ist es mir gelungen ein Datenblatt des hier verwendeten IC's zu finden. Aus dem Datenblatt ist auch ersichtlich, dass eine manuelle Abstimmung per Drehkondensator möglich ist. Dies wiederum hat mir keine Ruhe gelassen, ob nicht auch die Abstimmung per Pot und Kapazitätsdiode möglich wäre. Nach vielen Versuchen mit diversen Kapazitätsdioden, hat sich eine ganz einfache Lösung ergeben: Eine geeignete Kapazitätsdiode ist am Print bereits eingebaut. Zusätzlich wird ein Potentiometer und 3 Widerstände gebraucht, um das ganze UKW-Band von 88MHz bis 108MHz zu erfassen. 10. 08. 2008.   Startseite

© g.heigl, 07.2008