Der Radiobastler |
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oder vornehmer
ausgedrückt: Der Radioamateur. Mit dem Aufkommen des Rundfunks
entstand auch dieser Zweig der Freizeitgestaltung. Unterschiedliche
Motive verleiten zum Bau eines Radios: An erster Stelle steht wohl das
technische Interesse, aber auch das Ziel, kostengünstig in den
Besitz eines nicht alltäglichen Gerätes zu gelangen. Die
Einschätzung des Bastlers von seinen Mitmenschen reicht vom
Sonderling über den Tausendsassa bis zum Genie, wobei letzteres
eher seltener der Fall sein wird. Doch die Beliebtheit des Bastelns hat
sich mit der Zeit geändert. In den 20er und 30er Jahren war es
wohl die Wirtschaftskrise um aus der Not eine Tugend zu machen. Der 2.
Weltkrieg war der nächste Grund. Nach dem Krieg herrschte Mangel
an Allem: Fabriken zerstört, Rohstoffe und Ersatzteile nicht
vorhanden. Firmen wie auch Private waren zum "Basteln" gezwungen,
Improvisation und Ideenreichtum waren gefragt, um aus dem Wenigen etwas
zu machen. Zu Beginn der 50er Jahre erlebte die Bastelei einen
großen Aufschwung. Restbestände der deutschen Wehrmacht
wurden zu günstigsten Preisen und in großen Mengen
abverkauft. Dazu kamen noch Röhren und Bestandteile aus den 20er
und 30er Jahren, die durch Neuentwicklungen billig abgestoßen
wurden, Okkasionsware wie sie genannt wurde, überschwemmte den
Markt. Einschlägige Fachzeitschriften wie der "Radiopraktiker" das
"Elektron" die "Radioschau" und viele andere, machten Gusto auf den
Selbstbau. Aber das Wirtschaftswunder bremste die Amateure. Radios
wurden immer billiger, Bauteile im Verhältnis immer teurer. Nur
ein Verrückter würde sich heute ein Radio selbst bauen: Der
Preis für die Bauteile ist um ein Mehrfaches höher, als ein
fertiges Radio kostet. Auch kleine Reparaturen rechnen sich schon lange
nicht mehr - wegwerfen, neu kaufen und nicht zu viel darüber
nachdenken....
Was du heute kaufst, ist der Müll von morgen. |
In den 20er und 30er Jahren... |
in Radioclubs... |
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